VAGANT

Wenn ich das so sagte, würde ich damit etwas ganz anderes meinen - oder ich würde mich, um das zu sagen, was Du meinst, etwas anders ausdrücken.

Spontaner Damenabend:
Spaghetti mit rotem und grünem Pesto.
Weine, Oliven, Ziegenkäse, reife Birnen.
Kona-Coffee, Mandelgebäck, Kreteks, Erinnerungen und Pläne.

Muss ich mir Sorgen machen?

Von drei Schülern, die auf "2" geprüft werden wollen, versteht einer die erste Frage nicht und bittet mich, nachdem ich sie ihm erläutert habe, einfach mit der zweiten zu beginnen. Der nächste verbraucht seine Vorbereitungszeit für eben diese Frage und möchte mit dem "Rest" (drei Aufgaben) nicht mehr behelligt werden. Der dritte erzählt Nonsens, sodass ich ihn auffordere, die Aufgabe laut vorzulesen.
Im Protokoll, von einer (fachfremden) Kollegin verfasst, lese ich etwas von einer "unklaren" Aufgabenstellung. Der Fachkollege, dem ich daraufhin das Aufgabenblatt vorlege, findet das Layout zu perfekt, also "einschüchternd".

Andere erweisen sich als komplett unvorbereitet und geben auf Nachfrage an, dass sie Geburtstag hatten, Geld verdienen mussten, umgezogen seien, das Fach einfach nicht leiden könnten - bei Wunschprüfungen zu selbst gewählten Themen, um die Abschlussnote zu verbessern.

Der dramatischste "Fall" erscheint in strassbesetzten Schuhen und sagt - nichts.

Après.

Toller Plan: 7.40 h bis 15.40 h ohne Pinkel- oder sonstige Pause.

Heute im Angebot: maßgeschneiderte Prüfungsthemen.

Noch ungewohnt: so viel Wochenende am Wochenende.

Den geschenkten Freitag zum mehrstündigen Tratschen Mittagessen mit der Lieblingskollegin genutzt und zum ausgiebigen Einkaufen. Abends literweise Retsina und hungrige Jungs am Grill; die Mädels lassen noch auf sich warten.

Er redet von Seelenverwandtschaft und ich kann nur hoffen, dass nicht mehr als zwei Wochen erforderlich sind, um ihm begreiflich zu machen, dass eine Abschlussrede etwas anderes ist als ein (zu) persönliches Bekenntnis.

An vier von sechs Konferenzen konnte ich teilnehmen. Auf den beiden anderen haben Kollegen über meine Belange entschieden - und zwar im Sinne meiner objektiven Interessen, die ich subjektiv niemals vertreten hätte. Danke.

Noch muss ich verneinen, wenn man mich fragt, ob ich schon in meinem neuen Leben angekommen sei. Und das ärgert mich.

Als ich von der Autobahn runterfuhr und an der Ampel hielt, war mir's, als müsste das Katerchen miauen. War diese Ampel jemals grün, wenn ich kam? Stand ich hier jemals ohne Katzenkorb hinterm Sitz? Bin ich auch nur einmal durch den Ort gefahren, ohne dass ich mich auf die kleine Verschnaufpause auf diesem Parkplatz gefreut hätte?

Warten, dass die Lebensgeister kommen.
Ihnen Blumen hinstellen, entgegenlächeln.
Kaffee im Gästezimmer und der "fremde Freund" von Christoph Hein.

Es wäre verfrüht, jetzt das Lied von der letzten Minute zu singen...

"Land in Sicht!", rufe ich.
"Noch haben wir nicht überlebt", sagt er - und lächelt dann doch.