die intervalle werden kürzer, die wecktöne lauter, die des handys vermischen sich mit denen des weckers, aufstehen, ja, aber es ist tag und ich bin am airport. es schneit, er ist viel zu dünn angezogen in seinem lifferschen t-shirt. ich will ihm sagen, dass er diesmal nicht nach asien fliegt, sondern in die usa. er lacht sein zahnpasta-lachen, ruft "london". ja klar, london, aber dann, dann bitte oregon oder sowas, dieses auslandssemester soll er antreten und sich bitte.bitte in heathrow nicht einfach auf dem absatz umdrehen und die nächste maschine nachhause nehmen, nach berlin, wo wir damals lebten. nun kenne ich ihn besser, weiß, wie er sich lachend über alles hinwegsetzt, verhindern kann ich es trotzdem nicht. am gleichen abend also zurück. neue pläne: montpellier. das ist näher, dort besuchst du mich dann, ja? es schneit immer noch, er hört nicht auf vom sommer zu schwärmen und von den platanen und von der universität dort; ich sage zu allem ja, hauptsache er verschwindet aus meinem leben und sei es nur für ein halbes jahr. später werde ich ihm das offenbaren, noch später wird er mir fragen stellen, die sich nicht beantworten lassen. aber jetzt muss ich erstmal los. es schneit, das auto hat immer noch keine winterreifen und richtig warme stiefel, so dachte ich, würde ich hier am rhein auch nicht brauchen.